Adveniat: "Billigangebote gehen zulasten der Ärmsten“

Nachricht vom 26. November 2009

Adveniat: "Billigangebote gehen zulasten der Ärmsten"

Katholische Kirche startet am Sonntag Weihnachtsaktion zum Thema Armut

Bamberg. Einen Perspektivwechsel im Umgang mit der weltweiten Armut hat der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission Adveniat, Bischof Felix Genn, gefordert: "Wir Deutschen gründen unseren Lebensstandard auch auf die Lebensbedingungen in den ärmeren Ländern. Billig-Angebote sind nur deshalb möglich, weil anderswo Menschen für Hungerlöhne arbeiten", sagte Genn bei der heutigen Pressekonferenz zur Eröffnung der diesjährigen Adveniat-Weihnachtsaktion in Bamberg. Die Armut in Deutschland und in der Welt müssten im Zusammenhang gesehen werden. Dies erfordere ein Umdenken zum Beispiel bei Handelsschranken oder in der Frage der Arbeitsmigration. "Wer Menschen arm macht oder arm hält, verletzt elementare Menschenrechte", so der Vorsitzende der Adveniat-Kommission und Bischof von Münster. Teilen sei gerade jetzt notwendig, da die Krise die Armen am härtesten treffe. Genn baue darauf, dass viele Menschen in Deutschland mit ihrer Spende in der Adveniat-Weihnachtskollekte am 24. und 25. Dezember ein Zeichen setzten.

"Adveniat ist eine Erfolgsgeschichte, die fortgeschrieben werden muss", betonte der  Erzbischof von Bamberg und Vorsitzende der Weltkirche-Kommission der Deutschen Bischofskonferenz, Ludwig Schick: "Wenn wir die Adventsaktion starten und zur Unterstützung der Menschen in Lateinamerika aufrufen, dann tun wir das in der festen Überzeugung, das unsere Hilfe Früchte trägt." Die Solidarität mit der Kirche in Lateinamerika sei gut investiertes Kapital. "Wo das Evangelium hinkommt, ändert sich das Leben der Menschen: da nimmt Elend ab, die Armen entdecken wieder ihren Reichtum an Menschlichkeit, an Solidarität, an Freude und Energie. Die frohe Botschaft ist der Impuls, der Motor und der Kompass, der Gesellschaft und Strukturen verändert", so der Gastgeber der diesjährigen Adveniat-Aktion, die unter dem Motto "Den Armen eine gute Nachricht" am kommenden Sonntag in Bamberg bundesweit eröffnet wird. Beispielland der Jahresaktion ist Haiti, das ärmste Land der westlichen Hemisphäre.

"Wir brauchen eine Kultur der Solidarität in einer Welt, die zunehmend von Gewalt und Individualismus geprägt ist, sagte der Vorsitzende der Haitianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Louis Kébreau. Im Mittelpunkt müsse der Respekt vor dem Anderen stehen, das Geben und Nehmen und das würdevolle Miteinander auf Augenhöhe. "Wir müssen uns mit den Armen verbrüdern. Sie müssen unsere Freunde werden." Dies gelte insbesondere für den Umgang mit Haiti, das in besonderem Maße von internationaler Hilfe abhängig sei: "Wir sind arm, aber wir sind keine Bettler!". Die Solidarität durch die Christen in Deutschland sei in diesem Zusammenhang beispielhaft, und zwar nicht nur in materieller Hinsicht. "Die Hilfe durch Adveniat ist eine gute Nachricht für die Menschen in Haiti und in ganz Lateinamerika."    

Bamberg, 26. November 2009, ADVENIAT-Pressestelle

Gilt als das Gewissen Haitis: der Erzbischof von Cap-Haitien und Vorsitzende der haitianischen Bischofskonferenz, Louis Kébreau
Pressekonferenz Adveniat-Aktion 2009
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In Bamberg wurde heute die diesjährige Adveniat-Aktion eröffnet, die unter dem Motto „Den Armen eine gute Nachricht“ steht und als Schwerpunktland Haiti hat: (v. l. n. r.) der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der Erzbischof von Cap-Haitien, Louis Kébreau, der Vorsitzende der Bischöflichen Kommission Adveniat, Bischof Felix Genn aus Münster und Prälat Bernd Klaschka, Geschäftsführer von Adveniat
Pressekonferenz Adveniat-Aktion 2009
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Machten sich für Lateinamerika und Haiti stark: (v. l. n. r.) der Geschäftsführer von Adveniat, Prälat Bernd Klaschka, Christian Frevel, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Hilfswerks, der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick, der haitianische Erzbischof Louis Kébreau und Bischof Felix Genn aus Münster
Pressekonferenz Adveniat-Aktion 2009
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